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Der Zusammenhang von Schmerz und erfolgreicher Therapie bei Morbus Crohn

Der Zusammenhang von Schmerz und erfolgreicher Therapie bei Morbus Crohn

Erlanger Forscher untersuchen Faktor, der möglichen Therapieerfolg schon im Vorfeld anzeigen könnte

Morbus Crohn ist eine chronische Entzündung der Darmschleimhaut, die oftmals mit starken Schmerzen im Bauchbereich verbunden ist. Die moderne Anti-TNF-Antikörper-Therapie stellt für manchen Betroffenen eine sehr gute Behandlungsoption dar, da bei dieser nach kurzer Zeit die Bauchschmerzen merklich nachlassen können. Forscher der FAU Erlangen-Nürnberg und des Universitätsklinikums Erlangen möchten in einem Projekt nun untersuchen, ob sich die verbesserte Schmerzsymptomatik auch auf die Ruhefunktion des Gehirns auswirkt und damit eine Variable darstellt, die eine Aussage über zukünftige Therapieerfolge möglich macht. Das Projekt wird von der Doktor Robert Pfleger-Stiftung mit 47.000 Euro gefördert.

Antikörpertherapie lindert schmerzhafte Entzündung

Morbus Crohn ist eine chronische Erkrankung, die zu Entzündungen der Schleimhaut des gesamten Verdauungstraktes führen kann. Häufig tritt sie im Bereich des Dünn- und Dickdarms auf und kann dabei unterschiedliche Abschnitte des Darms befallen, die von gesunden Bereichen unterbrochen sind. Es kann unter anderem zu gefährlichen Darmverschlüssen, Fisteln oder Abszessen kommen. Viele Faktoren, die bei der Entstehung, Entwicklung und Beeinflussung der Krankheit beteiligt sind, sind nach wie vor Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion.

Die anti-TNF-Antikörper-Therapie stellt für manchen Betroffenen eine aussichtsreiche Möglichkeit zur Behandlung dar. Der Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) ist ein körpereigener Signalstoff, der häufig an krankhaften Entzündungen beteiligt ist, so auch bei Morbus Crohn. Erkrankte mit anti-TNF-Antikörpern zu behandeln, hat sich deshalb als eine mögliche Therapieoption bewährt. Neben verschiedensten Symptomen geht die Krankheit vor allem auch mit starken Bauchschmerzen einher. Bei denjenigen, die auf eine anti-TNF-Antikörpertherapie reagieren, ließ sich beobachten, dass die Schmerzsymptome innerhalb weniger Tage nachlassen können.

Prof. Dr. Andreas Hess vom Institut für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie der FAU, Prof. Dr. Raja Atreya, Leiter des Schwerpunkts chronisch-entzündliche Darmerkrankungen der Medizinischen Klinik 1 - Gastroenterologie, Pneumologie und Endokrinologie des Universitätsklinikums Erlangen, sowie Prof. Dr. Arnd Dörfler, Leiter der Neuroradiologischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen, möchten diese Beobachtung genauer untersuchen. Die Dr. Robert Pfleger-Stiftung hat den Erlanger Wissenschaftlern dafür nun 47.000 Euro zur Verfügung gestellt. Das Projekt soll über ein Jahr laufen. Mittels funktioneller MRT-Bildgebung wollen die Forscher herausfinden, ob sich diese verbesserte Schmerzsymptomatik auch auf die normale Gehirnfunktion im Ruhezustand auswirkt und ob sich damit, als einem von mehreren Faktoren, zukünftig generell besser voraussagen lassen wird, ob die anti-TNF-Antikörper-Therapie individuell erfolgreich verläuft.

Quelle: uni | mediendienst | aktuell Nr. 135/2017

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Andreas Hess
Telefon: 09131 85-22003
E-Mail: andreas.hess(at)fau.de

Prof. Raja Atreya
Telefon: 09131 85-35115
E-Mail: raja.atreya(at)uk-erlangen.de

Prof. Dr. Arnd Dörfler
Telefon: 09131 85-39388
E-Mail: arnd.doerfler(at)uk-erlangen.de