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AG Dr. Dr. Andreas Kremer

Arbeitsgruppe Dr. Dr. med. Andreas Kremer

Molekulare und immunologische Mechanismen von Erkrankungen der Leber

Unsere Arbeitsgruppe befasst sich mit den molekularen und immunologischen Mechanismen von Erkrankungen der Leber und deren Begleitsymptome wie dem Juckreiz und Fatigue.

Die Leber (gr. hepar) ist das zentrale Organ des Stoffwechsels im Menschen und besitzt vielfältigste weitere Funktionen. Zu den Stoffwechselfunktionen gehören insbesondere der Zuckerstoffwechsel (z.B. Umwandlung von Zuckern, Gluconeogenese, Glykogensynthese und –abbau), Aminosäurestoffwechsel (z.B. Proteinsynthese und Abbau von Aminosäuren), Ketonkörperstoffwechsel, Fettsäure- und Cholesterinsynthese. Daneben hat die Leber zahlreiche weitere Aufgaben wie die Verwertung von Nahrungsbestandteilen (z.B. Speicherung von Vitaminen), Bildung von Hormonen und Zytokinen (z.B. Steroidhormone, Vitamin D, Angiotensinogen, CRP), Entgiftung von Medikamenten und Toxinen, Bildung der Gallenflüssigkeit sowie die Beeinflussung des Immunsystems.

Die Leber besteht neben den Parenchymzellen, den sogenannten Hepatozyten auch aus zahlreichen weiteren Zellen wie den Gallengangszellen (Cholangiozyten), Makrophagen (in der Leber als Kupfferzellen bezeichnet), Endothelzellen und hepatischen Sternzellen (stellate cells), die Vitamin A speichern, aber auch an der Entstehung der Leberfibrose entscheidend beteiligt sind.

Obwohl die Leber eines der am besten sich regenerierenden Organe darstellt und z.B. eine Teilresektion einer gesunden Leber innerhalb sehr kurzer Zeit wieder hergestellt ist, führen chronische Schädigungen durch Toxine wie Alkohol, Überladungen mit Eisen oder Kupfer oder entzündliche Veränderungen im Rahmen von Viruserkrankungen sowie autoimmunen Erkrankungen zu einem Einbau von Bindegewebe mit sukzessivem Umbau in Leberfibrose und letztendlich Leberzirrhose. Daneben bestehen verschiedene sog. cholestatische Erkrankungen, bei denen die Gallesekretion des Hepatozyten bzw. Cholangiozyten oder der Galleabfluss gestört sind. Insbesondere bei diesen Erkrankungen tritt häufig schwerster Juckreiz auf, der über Jahre bestehen kann.