Der Begriff Nahrungsmittelunverträglichkeit bezeichnet nahrungsmittelabhängige Beschwerden unterschiedlicher Genese. Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind oft mit einem hohen Leidensdruck und Einschränkungen in der Lebensqualität der Patienten verbunden, so dass ihre frühzeitige und korrekte Erkennung von großer Bedeutung ist. Nachweislich nimmt die Prävalenz der Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien in den letzten Jahren stetig zu. Umwelteinflüsse, industriell hergestellte Produkte bzw. prozessierte Nahrungsmittel und der Einsatz von Pestiziden scheinen hierfür mit verantwortlich zu sein. Aber auch akute oder chronische Entzündungen im Magen-Darm-Trakt können zu diversen Unverträglichkeiten führen, sodass eine anti-entzündliche Therapie eine wichtige Komponente in der Behandlung darstellen kann.
Die zugrunde liegenden Beschwerden der Nahrungsmittelunverträglichkeiten betreffen den Magen-Darm-Trakt (Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfungen, Durchfälle) und Bereiche außerhalb des Magen-Darmtraktes (Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Herzrasen, Hautreaktionen, Wassereinlagerung, körperliche Schwäche und Müdigkeit).
Die Erkrankung betrifft alle Altersklassen, so dass eine standardisierte Diagnostik und eine gezielte Therapie hochrelevant sind. Nach Abklärung einer organischen Erkrankung stehen die Untersuchungen einer Kohlenhydratmalabsorption, sowie eine Histamin- oder Glutenintoleranz im Vordergrund. Im Weiteren müssen allergische und pseudoallergische Reaktionen in Betracht gezogen werden. Spezielle Untersuchungsverfahren, wie z.B. die Bestimmung der Magenentleerung oder der Kolon-Transitzeit, können seltene Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts nachweisen.
Die auf dieser detaillierten Diagnostik basierende Therapie beinhaltet eine professionelle Ernährungsberatung und ggf. medikamentösen Maßnahmen. Sie wird in enger Abstimmung mit dem Patienten im Verlauf überprüft und angepasst, um so den optimalen Therapieerfolg sicherzustellen.