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Allgemein

Forschung an der Medizinischen Klinik 1

Zur Verbesserung der medizinischen Forschung hat das Universitätsklinikum Erlangen im Jahr 2009 beschlossen, ein neues Forschungsgebäude einzurichten, um der Forschungsabteilung der Medizinischen Klinik 1 moderne Labore zur Verfügung zu stellen und um die zukunftsorientierte biomedizinische Forschung am Standort Erlangen weiter auszubauen.

Das Forschungszentrum versteht sich als Bindeglied zwischen biomedizinischer und molekularbiologischer Grundlagenforschung sowie angewandter klinischer Forschung an der Medizinischen Klinik 1. Das Gebäude ist Teil des neuen Kussmaul-Forschungscampus auf dem ehemaligen Gelände der Hautklinik. Auf 700 qm arbeiten zurzeit ca. 90 Mitarbeiter in 16 Arbeitsgruppen an Erkrankungen insbesondere des Darms der Leber und der Lunge. Im Mittelpunk stehen Forschungen zu Funktionen und Wechselwirkungen von krankheitsrelevanten Genen und Proteinen mittels immunologischer, molekularbiologischer und zellbiologischer Methoden. Neben etablierten Techniken werden zunehmend innovative und interdisziplinäre Nachweisverfahren entwickelt. Von besonderem Interesse ist hierbei die Verknüpfung von immunologischen mit optisch/ physikalischen Fragestellungen und Methoden (Immunophysics).

Darüber hinaus untersuchen wir therapeutisch interessante Zielmoleküle, deren Hemmung oder Aktivierung Krankheitsverläufe beeinflussen könnten, mit dem Ziel neue, spezifischere und effizientere Therapien für Patienten zu entwickeln.
Ein Forschungsschwerpunkt unserer Forschungsarbeiten sind chronisch entzündliche Erkrankungen bei denen das Immunsystem eine wichtige Rolle spielt. Zu diesen Erkrankungen zählen chronisch entzündliche Erkrankungen des Darmes (Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa), der Lunge (Asthma Bronchiale), sowie der Leber (Autoimmune Hepatitis). Weitere thematische Forschungsschwerpunkte sind Krebserkrankungen des Darmes, der Leber und der Lunge.
Ein methodischer Schwerpunkt unserer Forschungsaktivitäten ist die Entwicklung von Verfahren zur diagnostischen und prognostischen Untersuchung von Erkrankungen beim Menschen. Hierfür haben wir ein Labor für Experimentelle Diagnostische Bildgebung eingerichtet, an dem eine Reihe modernster Geräte zur Darstellung von biologischen Molekülen und Prozessen im lebenden Organismus (In Vivo Imaging) stehen.

In den vergangenen Jahren haben wir den Ausbau unserer Forschungsabteilung kontinuierlich vorangetrieben. 2 weitere Labore konnten im 2014 eröffneten Translational Research Center eingerichtet werden. Wissenschaftliche Großgeräte insbesondere zur in vivo Bildgebung konnten eingeworben werden. Der Forschungsstandort hat durch den Ausbau der Infrastruktur erheblich an Attraktivität gewonnen. Die Forschungsabteilung der Medizinischen Klinik 1 verfügt heute über ein internationales Team von Ärzten und Wissenschaftlern aus 11 verschiedenen Ländern.

Möglich wurde dies insbesondere durch die konsequente Einwerbung von Forschungsgeldern und die Integration unserer Arbeitsgruppen in nationale und internationale Forschungsverbünde. An der Medizinischen Klinik 1 werden derzeit 27 Projekte durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Weitere Projekte fördert die Europäische Union, die Mildred Scheel Stiftung, das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Sander Stiftung, das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung (IZKF), die Emerging Fields Initiative sowie der ELAN-Fonds

Unsere Arbeitsgruppen beteiligen sich an einer Vielzahl von lokalen, nationalen und internationalen Forschungsverbünden. Wir stellen Teilprojekte im Sonderforschungsbereich 796 „Steuerungsmechanismen mikrobieller Effektoren in Wirtszellen“, im Sonderforschungsbereich 643 „Zelluläre Immunintervention“, im Sonderforschungsbereich 1181 „Schaltstellen zur Auflösung von Entzündung“, in der Forschergruppe 2438 "Zellplastizität bei der Entstehung von Darmkrebs"  und im Graduiertenkolleg 1660 „Schlüsselsignale der Adaptiven Immunantwort“. Zwei weitere Projekte werden in einem nationalen Schwerpunktprogramm zur Untersuchung der Darmflora von der DFG gefördert (SPP1656). Darüber hinaus konnte unter unserer Leitung im Jahr 2011 eine DFG-geförderte Klinische Forschergruppe zum Thema „Molekulare Pathogenese und optimierte Therapie von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen“ mit 9 Teilprojekten etabliert werden.