Arbeitsgruppe Prof. Dr. med. Jürgen Siebler
Typ III Interferone bei Entzündung und Karzinogenese
Typ III Interferon (Interleukin 28) und seine Rolle bei der Entwicklung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
Interferon (IFN) war das erste Zytokin, welches von Isaacs und Lindenmann im Jahre 1957 bei Studien an Virus Interferenzen identifiziert wurde. Basierend auf der Aminosäuresequenz und Rezeptorerkennung werden mittlerweile drei Isoformen des Interferons unterschieden. Die neue Gruppe der λ Interferone umfasst drei Mitglieder, IFN λ I, -II und -III. Das INF λ I wird auch als Interleukin 29, das INF λ II als IL-28alpha und das INF λ III als IL-28beta bezeichnet. Im Vergleich zum Menschen besitzt die Maus allerdings nur die Interleukine 28 alpha und beta. IL-29 ist in der Maus nur ein Pseudogen, welches nicht in ein aktives Protein translatiert wird. Die Gruppe der Typ III Interferone besitzt antivirale und antiproliferative Aktivität. Neben seiner ähnlichen biologischen Aktivität überlappt es auch im signaling mit dem Signalweg der Typ I Interferone über die Aktivierung des JAK/STAT Pathway (O´Brien 2009).
Neue Daten belegen eine wichtige Funktion von IL-28 bei der Bekämpfung einer Hepatitis C Infektion. In mehreren Arbeiten konnte gezeigt werden, dass Einzel-Basen-Polymorphismen des IL-28B-Gens mit dem Ansprechen einer kombinierten Therapie mit Interferon-alpha/Ribavirin korrelierten.
Unser Fokus bezieht sich auf die Rolle von IL-28 bei Entzündung und entzüngsassoziierter Tumorentstehung. Im Modell der ConA-Hepatitis konnten wir eine proinflammatorische Rolle für IL-28 bei T-Zell-vermittelter Leberschädigung darlegen. Nun untersuchen wir die pathogenetische Bedeutung von IL-28 bei Colitis und Colitis-assoziiertem Kolonkarzinom.