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Projekte

Arbeitsgruppe Prof. Dr. med. Raja Atreya

Patientenorientierte Forschung und innovative Therapiestrategien bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

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Charakterisierung molekularer Wirkmechanismen immunsuppressiver Therapien bei CED

Colitis ulcerosa und Morbus Crohn gehören zu den beiden wichtigsten Formen der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Beide Krankheiten zeichnen sich durch in Schüben verlaufende destruierende Entzündungen der intestinalen Schleimhaut aus. Diese Erkrankungen betreffen in Deutschland ca. 350.000 Patienten, manifestieren sich vornehmlich im jugendlichen Alter und machen eine langfristige, manchmal sogar lebenslange medikamentöse Therapie erforderlich.
Trotz intensiver Untersuchungen sind die immunpathologischen Hintergründe der CED noch nicht eindeutig aufgeklärt. Aufgrund der unklaren Ätiopathogenese ist ein kausaler Therapieansatz bisher nicht möglich gewesen und die etablierte anti-entzündliche und immunsuppressive Therapie ist eher empirisch begründet worden. Diese therapeutischen Optionen sind aber für viele CED Patienten nicht ausreichend. Entsprechend weist ein bestimmter Anteil der CED Patienten trotz medikamentöser Therapie noch immer Zeichen einer aktiven Erkrankung auf bzw. entwickelt einen steroidabhängigen- oder refraktären Krankheitsverlauf.
Das zunehmende Verständnis der pathogenetischen Zusammenhänge des Entzündungsgeschehens bei CED führte zu der Entwicklung neuer Therapieverfahren, die auf dem Konzept einer gezielten Modulation der immunpathologisch relevanten Signalwege basieren. Als viel versprechend erwiesen sich vor allem Behandlungsansätze, die eine Blockade pro-inflammatorischer Zytokine bewirken. Der Tumor Nekrose Faktor-alpha (TNF-) konnte dabei als eines der entscheidenden Zytokine mit pro-inflammatorischen Eigenschaften bei CED identifiziert werden. Demzufolge wurden neue therapeutische Strategien entwickelt, welche mittels Einsatz von Antikörpern die biologische Aktivität von TNF- neutralisieren. Diese Antikörper sind mittlerweile in der Therapie der CED etabliert und erweitern die therapeutischen Möglichkeiten des behandelnden Arztes.

Ziel unserer Arbeitsgruppe ist es, den molekularen Wirkmechanismus der anti-TNF Antikörper bei CED näher zu charakterisieren. Des Weiteren erforschen wir prädiktive Faktoren, welche eine zuverlässige Vorhersage des therapeutischen Ansprechens auf die anti-TNF Antikörper Therapie ermöglichen. Weiterhin beschäftigen wir uns mit dem molekularen Wirkmechanismus von weiteren in der Behandlung von Patienten mit CED etablierten Therapien (Cyclosporin A, Mesalazin). Mittels Charakterisierung der immunpathologisch relevanten Signaltransduktionswege beabsichtigen wir, mögliche weitere Zielstrukturen für innovative zukünftige immunsuppressive Therapiestrategien zu identifizieren. Diese Studien finden mittels Untersuchungen von Zellen aus dem Blut oder dem Gewebe von Patienten mit CED statt.